Wann:
26. September 2025 – 28. September 2025 ganztägig
2025-09-26T00:00:00+02:00
2025-09-29T00:00:00+02:00

Ein Soziodrama, um heikle Themen in Bewegung zu setzen.

Unsere Welt verändert sich: Was gestern noch feste Gewissheit war, kann heute schon unsicher sein. Gestern noch war das Meer ruhig und glitzerte in der Sonne. Heute türmt sich ein Tsunami meterhoch auf und rollt auf die Küste zu. Gestern noch war der kalte Krieg überwunden, heute tobt ein heißer Krieg in Europa. Gestern schien es so, als käme eine globale Krise nach der anderen, heute scheinen sie alle auf einmal zu passieren.

Wir Menschen gehen individuell und in unseren Gemeinschaften unterschiedlich damit um. Wir sind zornig oder traurig, reden miteinander oder schreien uns an, versuchen zu lösen oder verharren in der Bewunderung des Problems. Doch was wäre, wenn nicht wir, sondern „Dinge“ sich über diese Krisen austauschen würden? Wie würde ein Wald über einen Krieg denken? Und was denkt eigentlich der Golfstrom zum Thema globale Erwärmung? Wie ergeht es einem Konferenzstuhl, auf dem die unterschiedlichsten PolitikerInnen und LobbyistInnen Platz nehmen? Über was unterhalten sich zwei Nationalflaggen? Mit dem Verfahren des Soziodramas lässt sich oben beschriebenes Szenario darstellen, durchspielen und reflektieren. Auf der Bühne, dem zentralen Schauplatz eines jeden Soziodramas, kann von den Teilnehmenden alles ausprobiert werden – vom Einfühlen in eine nichtmenschliche Rolle (etwa ein Mastschwein oder ein Wappen), bis hin zum Erleben einer multilogischen Positionsklärung. Im Unterschied zu klassischen Rollenspielen gibt es immer ein Publikum. Außerdem können die Teilnehmenden verschiedene Rollen ausprobieren und sich so in unterschiedliche Perspektiven des Szenarios einfühlen. In der Reflexion wird dann das Erlebte und Gesehene zusammengetragen und hinsichtlich der ursprünglichen Fragestellung ausgewertet. So kommt es bei den Teilnehmenden nicht nur zu kognitiven, sondern auch zu emotionalen Erkenntnissen. Diese können wiederum zu einer veränderten Haltung und Einstellung zur Mitwelt führen.

Inhalte: Die konkreten Themen werden, wie es zum Soziodrama gehört, aus der Gruppe heraus entwickelt, denn hier ist die Gruppe selbst die Protagonistin.

Ziele: Relevante politische Problemlagen sind häufig deswegen heikel, weil wir emotional stark involviert sind. Das erschwert und erfordert zugleich einen spielerischen Perspektivenwechsel. Mit der Einladung zu einem Rollenwechsel in (unschuldigen) Objekte kann eine multiperspektivische Ausleuchtung von Fragen z.B. rund um Krieg und Frieden, um Polarisierungen verschiedenster Art oder von drohenden bzw. von bereits vorhandenen Katastrophen erfahrungsgemäß leichter gelingen. Diese Perspektivenerweiterung setzt Energien frei für eine gemeinsame Entwicklung unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten und macht Mut.

Methoden: Ein breites Repertoire. Basis ist eine Version des  klassischen Soziodramas, ggf. ergänzt durch Forumtheater, Playbacktheater und/oder psychodramatische Interventionen wie Ambivalenzdoppel, Vignetten.

Zielgruppe: Weiterbildungskandidat*innen und alle, die am Soziodrama interessiert sind.

Teilnahmevoraussetzung: Spiellust und Beunruhigung über gesellschaftliche Problemlagen.

Leitung:
Jutta Heppekausen – Psycho-/Soziodrama-Leiterin (DFP), Supervisorin (M.A., DGSv), Theaterpädagogin (AK. Remscheidt), Playbacktheater-Trainerin (APTT N.Y.)
Sebastian Arnoldi – Diplom-Pädagoge, Psychodrama-Leiter in Ausbildung, Soziodrama-Praktiker

Ort: Kassel

Zeiten: Freitag Beginn 17.00 Uhr, Sonntag Ende 14.00 Uhr

Kosten: 270 EURO/Person (reduziert für Instituts-Mitglieder und Ausbildungskandidatin*innen)

Ausbildungskandidat*innenn werden 3 Ausbildungseinheiten anerkannt.